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Informationen und Veranstaltungen der Mainzer Gutenberg-Universität

Blick auf Bacharach mit der St. Peter-Kirche und der Wernerkapelle Blick auf Bacharach mit der St. Peter-Kirche und der Wernerkapelle © Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft
  • Die Antike im politischen Diskurs in Südosteuropa - Ringvorlesung des Historischen Seminars der Johannes Gutenberg-Universität Mainz startet am 24. Oktober 2013
  • Neues Forschungsprojekt zur mittelalterlichen Sakralarchitektur im UNESCO-Welterbe Mittelrheintal am Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft

  • Exzellenz-Graduiertenschule MAINZ richtet neue Gastprofessur ein - David Landau von der University of Georgia und Hartmut Zabel von der Ruhr-Uni Bochum erhalten MAINZ Visiting Professorship

  • Studium generale der Johannes Gutenberg-Universität Mainz lädt im Wintersemester zu drei Vorlesungsreihen ein

    Themenschwerpunkte: "Die erschöpfte Gesellschaft" - Start am 23.10.2013 /

    "Hass, Neid, Intoleranz - Schattenseiten der Weltgesellschaft" - Start am 28.10.2013 /
    "'Soundcheck' - Die Welt als Klang" - Start am 29.10.2013 /

    Das Studium generale der Johannes Gutenberg-Universität Mainz hat im Wintersemester 2013/2014 wieder drei Vorlesungsreihen zu ganz unterschiedlichen Themen im Programm und bringt Referentinnen und Referenten aus ganz Deutschland nach Mainz.

    So startet im Rahmen der "Mainzer Universitätsgespräche" am Mittwoch, 23. Oktober 2013, die interdisziplinäre Kolloquienreihe "Die erschöpfte Gesellschaft", in der Beiträge aus Psychologie und Soziologie, Psychiatrie und Neurobiologie, Ökonomie und Ethnologie sowie aus Geschichte, Philosophie und Theologie Dimensionen (post)moderner Erschöpfung von der individuellen über die soziale bis zur globalen Ebene beleuchten und Diagnosen und Therapien analysieren. Zum Auftakt der Reihe spricht Univ.-Prof. Dr. Klaus Lieb, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz, zum Thema "Burnout und Hirndoping. Auf dem Weg in eine erschöpfte Gesellschaft?".
    Weitere Informationen und das Programm zur Reihe "Die erschöpfte Gesellschaft" finden Sie unter http://www.studgen.uni-mainz.de/2300.php.

    Am Montag, 28. Oktober 2013, startet die interdisziplinäre Vorlesungsreihe "Hass, Neid, Intoleranz - Schattenseiten der Weltgesellschaft?", die einen weltweit reflektierten Umgang mit Emotionen, mit kultureller Bedingtheit, Pluralität und Differenz anregen und dazu beitragen will, dass die durch die Globalisierung ermöglichte Begegnung mit einer Vielfalt an kulturellen Traditionen, Religionen und Weltanschauungen als Chance gesehen wird, um Einsichten in die Begrenztheit der eigenen Lebensweisen, Positionen und Überzeugungen zu gewinnen. Im Eröffnungsvortrag der Reihe spricht Prof. Dr. Bassam Tibi, Professor emeritus für Internationale Beziehungen der Georg-August-Universität Göttingen und A. D. White Professor der renommierten US-amerikanischen Cornell University in New York, zum Thema "Arabischer Frühling, Islamismus und Weltgesellschaft".
    Weitere Informationen und das Programm zur Reihe "Hass, Neid, Intoleranz - Schattenseiten der Weltgesellschaft?" finden Sie unter http://www.studgen.uni-mainz.de/2302.php.

    Im Zentrum des dritten Themenschwerpunkts des Studium generale im Wintersemester 2013/2014 stehen Klänge, deren Unerschöpflichkeit und Unentbehrlichkeit für die lautliche Kom­mu­nikation, die Musik sowie die menschliche Umwelt im Allgemeinen. Was sind Klänge und wie nehmen wir sie wahr? Welche Rolle spielen natürliche und artifi­zielle Klänge in der biologischen und kulturellen Evolution des Menschen? Wie ver­ändern sich Klangwelten, nicht zuletzt auf der Grundlage von Klangtechnologien? Wie sind die Klänge einer Sprache oder einer Landschaft zu beschreiben und zu erforschen - oder auch zu schützen und gezielt zu gestalten? Diesen Fragen geht die Vorlesungsreihe "'Soundcheck' - Die Welt als Klang" nach, die am Dienstag, 29. Oktober 2013, mit dem Beitrag "Klangräume - Denkräume. Sondierungen zwischen Klangkunst und künstlerischer Forschung" von Prof. Peter Kiefer, Leiter der Abteilung Klangkunst/Neue Musik/Neue Medien der Hochschule für Musik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, startet.
    Weitere Informationen und das Programm zur Reihe "'Soundcheck' - Die Welt als Klang" finden Sie unter http://www.studgen.uni-mainz.de/2301.php.

    Interessiertes Publikum ist zu allen Veranstaltungsreihen herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Anmeldung nicht erforderlich.




    Quelle: Uni Mainz

Studium generale der Johannes Gutenberg-Universität Mainz lädt im Wintersemester zu drei Vorlesungsreihen ein

Themenschwerpunkte: "Die erschöpfte Gesellschaft" - Start am 23.10.2013 /

"Hass, Neid, Intoleranz - Schattenseiten der Weltgesellschaft" - Start am 28.10.2013 / "'Soundcheck' - Die Welt als Klang" - Start am 29.10.2013 /

Das Studium generale der Johannes Gutenberg-Universität Mainz hat im Wintersemester 2013/2014 wieder drei Vorlesungsreihen zu ganz unterschiedlichen Themen im Programm und bringt Referentinnen und Referenten aus ganz Deutschland nach Mainz.

So startet im Rahmen der "Mainzer Universitätsgespräche" am Mittwoch, 23. Oktober 2013, die interdisziplinäre Kolloquienreihe "Die erschöpfte Gesellschaft", in der Beiträge aus Psychologie und Soziologie, Psychiatrie und Neurobiologie, Ökonomie und Ethnologie sowie aus Geschichte, Philosophie und Theologie Dimensionen (post)moderner Erschöpfung von der individuellen über die soziale bis zur globalen Ebene beleuchten und Diagnosen und Therapien analysieren. Zum Auftakt der Reihe spricht Univ.-Prof. Dr. Klaus Lieb, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz, zum Thema "Burnout und Hirndoping. Auf dem Weg in eine erschöpfte Gesellschaft?".
Weitere Informationen und das Programm zur Reihe "Die erschöpfte Gesellschaft" finden Sie unter http://www.studgen.uni-mainz.de/2300.php.

Am Montag, 28. Oktober 2013, startet die interdisziplinäre Vorlesungsreihe "Hass, Neid, Intoleranz - Schattenseiten der Weltgesellschaft?", die einen weltweit reflektierten Umgang mit Emotionen, mit kultureller Bedingtheit, Pluralität und Differenz anregen und dazu beitragen will, dass die durch die Globalisierung ermöglichte Begegnung mit einer Vielfalt an kulturellen Traditionen, Religionen und Weltanschauungen als Chance gesehen wird, um Einsichten in die Begrenztheit der eigenen Lebensweisen, Positionen und Überzeugungen zu gewinnen. Im Eröffnungsvortrag der Reihe spricht Prof. Dr. Bassam Tibi, Professor emeritus für Internationale Beziehungen der Georg-August-Universität Göttingen und A. D. White Professor der renommierten US-amerikanischen Cornell University in New York, zum Thema "Arabischer Frühling, Islamismus und Weltgesellschaft".
Weitere Informationen und das Programm zur Reihe "Hass, Neid, Intoleranz - Schattenseiten der Weltgesellschaft?" finden Sie unter http://www.studgen.uni-mainz.de/2302.php.

Im Zentrum des dritten Themenschwerpunkts des Studium generale im Wintersemester 2013/2014 stehen Klänge, deren Unerschöpflichkeit und Unentbehrlichkeit für die lautliche Kom­mu­nikation, die Musik sowie die menschliche Umwelt im Allgemeinen. Was sind Klänge und wie nehmen wir sie wahr? Welche Rolle spielen natürliche und artifi­zielle Klänge in der biologischen und kulturellen Evolution des Menschen? Wie ver­ändern sich Klangwelten, nicht zuletzt auf der Grundlage von Klangtechnologien? Wie sind die Klänge einer Sprache oder einer Landschaft zu beschreiben und zu erforschen - oder auch zu schützen und gezielt zu gestalten? Diesen Fragen geht die Vorlesungsreihe "'Soundcheck' - Die Welt als Klang" nach, die am Dienstag, 29. Oktober 2013, mit dem Beitrag "Klangräume - Denkräume. Sondierungen zwischen Klangkunst und künstlerischer Forschung" von Prof. Peter Kiefer, Leiter der Abteilung Klangkunst/Neue Musik/Neue Medien der Hochschule für Musik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, startet.
Weitere Informationen und das Programm zur Reihe "'Soundcheck' - Die Welt als Klang" finden Sie unter http://www.studgen.uni-mainz.de/2301.php.

Interessiertes Publikum ist zu allen Veranstaltungsreihen herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Anmeldung nicht erforderlich.

Quelle: Uni Mainz

 

Exzellenz-Graduiertenschule MAINZ richtet neue Gastprofessur ein

David Landau von der University of Georgia und Hartmut Zabel von der Ruhr-Uni Bochum erhalten MAINZ Visiting Professorship

Die Exzellenz-Graduiertenschule Materials Science in Mainz (MAINZ) hat den MAINZ Visiting Professorship ins Leben gerufen. Damit können auswärtige Wissenschaftler eingeladen werden, um einen Teil ihrer Forschung an der Graduiertenschule durchzuführen und hier mit den Doktoranden von MAINZ zu kooperieren. Die Gastprofessur wird an bis zu zwei Preisträger jährlich vergeben. Die Preisträger können innerhalb von drei Jahren insgesamt bis zu zwölf Monate bei MAINZ verbringen. Während ihres Aufenthalts beteiligen sie sich durch Vorträge, Workshops oder andere Veranstaltungen an der Doktorandenausbildung der Graduiertenschule. Die ersten beiden Preisträger sind Prof. Dr. David Landau von der University of Georgia und Prof. Dr. Hartmut Zabel von der Ruhr-Universität Bochum. Der Experimentalphysiker Zabel erhielt den Preis bei einer feierlichen Zeremonie am 11. Oktober 2013 in Mainz. Landau, Festkörperphysiker und Pionier auf dem Gebiet der Computersimulation, wird den Preis offiziell nächstes Jahr entgegennehmen, war aber bereits im August und September zu einem ersten sechswöchigen Aufenthalt an den Rhein.

Prof. Dr. David Landau lehrt und forscht am Center for Simulational Physics der University of Georgia, USA. Er gilt als einer der Pioniere bei der Entwicklung von Computersimulationsmethoden auf dem Gebiet der Physik kondensierter Materie. Er genießt international hohes Ansehen für seine Monte-Carlo-Simulationen ebenso wie für Simulationen der Spindynamik. Insgesamt hat Landau über 400 Forschungsarbeiten veröffentlicht. Seine Reputation als Referent und Dozent zeigt sich dadurch, dass er ein sehr gefragter Redner auf internationalen Konferenzen und bei Summer Schools ist. Seine Zusammenarbeit mit der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und dem Max-Planck-Institut für Polymerforschung begann im Jahr 1975 und führte unter anderem zur Veröffentlichung des Buchs "A Guide to Monte Carlo Simulations in Statistical Physics" bei Cambridge University Press im Jahr 2000. Es gilt als Standardwerk auf diesem Gebiet und wird derzeit von Prof. Dr. David Landau zusammen mit Univ.-Prof. Dr. Kurt Binder von der JGU für die vierte Auflage überarbeitet. Landau war bereits 1988 und 1994/1995 als Preisträger der Alexander von Humboldt-Stiftung in Mainz.

Prof. Dr. Hartmut Zabel gehört zu den weltweit herausragenden Wissenschaftlern in den Materialwissenschaften. Seine Forschungsinteressen sind breit gestreut. In frühen Arbeiten untersuchte er die Phasenübergänge von Wasserstoff in Metallen, später wandte er sich Graphit-Interkalations-Kompositmaterialien zu, die nun, 25 Jahre später, als Graphen wieder neues wissenschaftliches Interesse wecken. Insbesondere zählt er zu den wenigen Wissenschaftlern, die sowohl auf dem Gebiet der harten als auch der weichen kondensierten Materie wichtige Beiträge lieferten. Seine Veröffentlichungen umfassen mehr als 480 Forschungsarbeiten, er ist Autor von fünf Büchern und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Zabels Forschungsinteressen überschneiden sich mit denen der Graduiertenschule MAINZ auf vielen Feldern, unter anderem. bei der Erforschung von Heusler-Verbindungen als Materialien für die Spintronik.

Die Graduiertenschule MAINZ wurde in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder im Jahr 2007 bewilligt und erhielt in der zweiten Runde 2012 eine Verlängerung für weitere fünf Jahre - ein großer Erfolg für die Mainzer Materialwissenschaftler und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der JGU. Die Graduiertenschule besteht aus Arbeitsgruppen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, der Technischen Universität Kaiserslautern und des Max-Planck-Instituts für Polymerforschung. Einer der Forschungsschwerpunkte ist die Spintronik, wobei die Zusammenarbeit mit führenden internationalen Partnern eine wichtige Rolle spielt. Exzellente Doktorandinnen und Doktoranden der Naturwissenschaften aus dem In- und Ausland erhalten durch die Graduiertenschule eine herausragende Ausbildung auf dem Gebiet der Materialwissenschaften.


Quelle: Uni Mainz

 


Neues Forschungsprojekt zur mittelalterlichen Sakralarchitektur im UNESCO-Welterbe Mittelrheintal am Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft

Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft mit insgesamt 400.000 Euro für drei Jahre

Unter dem Titel "Regionale Vernetzung und überregionaler Anspruch" hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) zum 1. Oktober 2013 ein neues Forschungsprojekt zur mittelalterlichen Kirchenarchitektur im Zeitraum von 1250 von 1450 im Gebiet des sogenannten Mittelrheins bewilligt. Das Projekt unter der Leitung von Kunsthistoriker Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller ist am Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) angesiedelt. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht das Obere Mittelrheintal zwischen Bingen und Koblenz, seit dem Jahr 2002 UNESCO-Welterbe, mit einer seit dem frühen Mittelalter politisch, wirtschaftlich und kulturell bedeutenden, von einer Vielzahl einander überschneidender Herrschaftsterritorien und einer seltenen Dichte von Städten, Burgen und Denkmälern bestimmten Flusslandschaft. In erweiterter Perspektive werden auch die Bezüge zu den großen überregionalen Zentren wie Straßburg, Mainz, Köln und Trier in den Blick genommen, mit denen das Obere Mittelrheintal im Mittelalter auf vielfältige Weise vernetzt war. Die DFG fördert das Forschungsprojekt in den kommenden drei Jahren mit insgesamt 400.000 Euro.

"Wir interessieren uns insbesondere für den Zusammenhang zwischen der architektonischen Formgebung der Kirchenbauten des Mittelrheingebiets und verschiedenen Kategorien historisch-räumlicher Verortungen sowie politischer Herrschaftssetzung", erklärt Projektleiter Matthias Müller, Professor für Kunstgeschichte mit Schwerpunkt in Mittelalter und beginnender Früher Neuzeit an der JGU. "Beispielsweise werden wir der Frage nachgehen, inwieweit an den verschiedenen Orten des Mittelrheins und in den verschiedenen Zeitschichten Bauformen und architektonische Stile als prestige- und statusfördernde Faktoren in der Konkurrenz zwischen den großen geistlichen Kurfürsten Mainz, Köln und Trier oder den weltlichen Landesherrschaften Kurpfalz, Katzenelnbogen oder Sponheim ausgewählt wurden."

Das Mittelrhein-Gebiet, das etwa zwischen Oppenheim im Süden und Koblenz im Norden einzugrenzen ist, eignet sich für eine solche Untersuchung besonders gut, weil dort zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert nicht nur viel und qualitativ hochstehend gebaut wurde, sondern auch auf verhältnismäßig engem Raum eine besonders große Anzahl verschiedener städtischer Strukturen und Territorialmächte vertreten waren. Diese waren einerseits durch die Dynamik permanenter Konkurrenzen aufeinander bezogen, was regional zu häufig wechselnden Grenzverläufen und Allianzen führte, andererseits durch die vielfältigen und weitreichenden Handelsbeziehungen entlang des Rheins überregional orientiert. Die als Stifter und Auftraggeber der zu untersuchenden Bauten maßgeblichen Personengruppen gehörten also potenziell vielfältigen sowie wechselnden Netzwerken an, vertraten oftmals divergierende Absichten und standen zudem aus politischen, ökonomischen und kulturellen Gründen einem Transfer auswärtiger Ideen, Personen und Güter offen gegenüber. Das Forschungsprojekt beabsichtigt, die Auswirkungen dieser von Dynamik und Referenz gekennzeichneten, spezifischen historischen Situation am Mittelrhein für die formale und repräsentative Gestaltung der dort zwischen 1250 und 1450 errichteten Bauwerke zu untersuchen.

Quelle: Uni Mainz

 

Die Antike im politischen Diskurs in Südosteuropa

Ringvorlesung des Historischen Seminars der Johannes Gutenberg-Universität Mainz startet am 24. Oktober 2013

Die Abteilungen Alte Geschichte und Osteuropäische Geschichte des Historischen Seminars der Johannes Gutenberg-Universität  Mainz (JGU) laden im Wintersemester 2013/2014 mit Unterstützung des Forschungsschwerpunkts Historische Kulturwissenschaften und der Südosteuropa-Gesellschaft zur Ringvorlesung "Die Antike im politischen Diskurs in Südosteuropa, 19.-21. Jahrhundert" ein. Ziel der Veranstaltungsreihe ist es, durch einen konsequenten und systematischen Überblick der Verwendung der Antike im politischen Diskurs in Südosteuropa einen originellen Beitrag zu diesem Thema zu leisten - insbesondere auch durch einen fächerübergreifenden Ansatz, der von der Alten über die Mittlere, Neuere und Neueste Geschichte bis hin zu Archäologie, Ethnologie und Politikwissenschaft reicht. Die Ringvorlesung beginnt am Donnerstag, 24. Oktober 2013, mit der Einführungsveranstaltung "Die Antike und Geschichtspolitik in Südosteuropa". Es referiert Prof. Dr. Hans-Christian Maner von der Abteilung Osteuropäische Geschichte des Historischen Seminars. Die öffentliche Veranstaltung beginnt um 18:15 Uhr im Hörsaal P5 im Philosophicum, Jakob-Welder-Weg 18, auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Interessiertes Publikum ist herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei. Anmeldung nicht erforderlich.

Das Gesamtprogramm der Ringvorlesung finden Sie unter : www.uni-mainz.de/veranstaltungskalender/07_histsem_antike_suedosteuropa.pdf

Die Geschichte weit entfernter Epochen wie der Antike, die die Periode zwischen der Bronzezeit und den slawischen Invasionen bezeichnet, kann ethnische, politische und kulturelle Identitäten durch einen Verweis auf ihre Jahrhunderte überdauernde Existenz stiften und verstärken. Die Geschichte Südosteuropas nahm ihren konventionellen Anfang jedoch erst viel später. Im Zeitalter der modernen Nationen jedoch werden antike Ideen wie die der "Uranfänglichkeit", der "Ewigkeit" und der Eroberung eines Gebiets nicht selten rekurriert, um die Selbstaffirmation einer Gruppe, die Abgrenzung von anderen kulturellen Gemeinschaften und die Ansprüche auf den Besitz eines vermeintlich eigenen Staatsgebiets zu untermauern. Im modernen Nationalismus werden diese Strategien, die sich durch den Verweis auf eine gemeinsame Geschichte rechtfertigen, von geradezu existentieller Bedeutung. Im südöstlichen Europa wird das Verlangen nach alten gemeinsamen Wurzeln durch die komplizierte ethnische Gemengelange besonders virulent und äußerst umstritten. Deshalb wird sich die Ringvorlesung am Historischen Seminar der JGU im Wintersemester 2013/2014 mit der Rezeption der Antike in der Epoche des Aufkommens der modernen Nationen vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart beschäftigen.

Das 19. Jahrhundert markierte nicht nur den Anfang der modernen Nationen und Nationalismen, sondern auch die Entwicklung der Geschichte und der Archäologie als Wissenschaften. Die Geburt der letzteren Disziplin wird in der Forschung mit der Ausbreitung nationaler und nationalistischer Gefühle in Verbindung gebracht. Durch die Beschäftigung mit materiellen Überresten kann die Archäologie solche Empfindungen in der Tat mit einer besonderen Konkretheit untermauern. Archäologische Funde liefern eine handfeste, greifbare Hinterlassenschaft der Vergangenheit und können als materielle Beweisstücke des Konzepts der nationalen Identität begriffen und interpretiert werden. Die Tatsache, dass archäologisches Erbe sinnlich erfahren werden kann, verleiht den darauf fußenden Diskursen einen zusätzlichen Sinn von Authentizität und "Objektivität". Deshalb wird die Ringvorlesung der Frage der Einbindung archäologischer Überreste in den politischen Diskurs besondere Aufmerksamkeit widmen - ein Thema, das bisher lediglich ansatzweise erforscht ist. Zudem geht es in den Vorträgen der Reihe um die politische Benutzung historischer Kenntnisse und wissenschaftlicher Ergebnisse (auch in Form von Manipulationen, Instrumentalisierungen und Verfälschungen) sowie um den politischen Einfluss bzw. Druck auf die Orientierungen und Entwicklungen wissenschaftlicher Arbeit. Die Summe dieser beiden Aspekte, die in ihrem Zusammenhang nicht immer einfach zu unterscheiden sind, bietet ein komplexes Bild der Rolle der Antike im südosteuropäischen kulturellen Gedächtnis. Die Vortragsreihe wird durch die Vielfalt an Themen und Ansätzen auf einer regionalen wie überregionalen Ebene die Formen solcher Verwendung in den unterschiedlichen Staaten Südosteuropas zu verschiedenen Zeiten untersuchen, um Gemeinsamkeiten und Besonderheiten innerhalb dieses geographischen Kontextes sowie im Vergleich zu Westeuropa zu verdeutlichen.

Quelle: Uni Mainz

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