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20.000 Euro für Forschung zu kardiovaskulären Folgen bei Leberverfettung

Mit dem Forschungsstipendium der Stiftung DHD wird in diesem Jahr ein innovatives Projekt der Universitätsmedizin Mainz gefördert. Das Stipendium mit 20000 Euro geht an Dr. rer. nat. Nadine Gehrke, die sich schwerpunktmäßig mit metabolischen Mechanismen der Leberschädigung beschäftigt. Im Forschungsinteresse der Naturwissenschaftlerin liegt der Zusammenhang von Insulinresistenz und Aktivierung des Immunsystems bei der Endorganschädigung.

„Die Jury hat einstimmig für das Projekt von Frau Gehrke votiert“, sagt der Stiftungsvorsitzende Prof. Dr. med. Dr. h.c. Diethelm Tschöpe. Die Inzidenz der nicht-alkoholischen Steatohepatitis (NASH) nehme zu, die Pathophysiologie der Erkrankung und organübergreifende inflammatorische Prozesse sind noch unzureichend geklärt. Die Stipendiatin sei bestrebt, Grundlagenforschung mit klinisch relevanten Fragestellungen zu verbinden, so der Endokrinologe aus Bad Oeynhausen.

Die Mainzer Wissenschaftlerin wird die Bedeutung des B cell leukemia-3 (Bcl-3) Proteins für die Entstehung von Insulinresistenz und endothelialer Inflammation bei der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) untersuchen. Bcl-3 gilt als Regulator inflammatorischer Prozesse in der Leber und interagiert mit dem Transkriptionsfaktor NFkB. Die NAFLD ist eng mit Risikofaktoren des metabolischen Syndroms (Adipositas, Hypertonie, Insulinresistenz, Diabetes mellitus Typ 2, Dyslipidämie) assoziiert, wobei das klinische Bild von der „einfachen“ Leberverfettung bis zur NASH reicht. Daraus können letztlich Leberzirrhose und hepatozelluläres Karzinom resultieren. Patienten mit NASH weisen zudem eine erhöhte Mortalität auf, die auf begleitende kardiovaskuläre Erkrankungen, vor allem die koronare Herzerkrankung, zurückzuführen ist.

Ziel des geplanten Projekts ist die Klärung beteiligter Pathomechanismen für die Entwicklung und Progression der NAFLD. Insbesondere die Rolle der Insulinresistenz bei der Endorganschädigung soll untersucht werden. Im ersten Schritt prüft die 33-jährige Stipendiatin den Einfluss von Bcl-3 in einem optimierten, hochkalorischen Fütterungsmodell in transgenen Mäusen. Anschließend wird die Relevanz der erhobenen Daten im humanen System validiert. Dazu sollen in einer diabetischen Patientenkohorte mit NASH unter anderem Daten zu Insulinsensitivität sowie Herz- und Endothelfunktion erfasst werden, auch Lebergewebe und klinischer Verlauf werden untersucht. „Ich erwarte vom Forschungsprojekt, dass meine Erkenntnisse dazu beitragen, den Zusammenhang der organübergreifenden Schädigung bei der NAFLD besser zu verstehen“, erklärt Nadine Gehrke. Damit verbinde sich die Hoffnung, dass die Entwicklung spezifischer Therapiemaßnahmen herz- und/ oder gefäßkranker NASH-Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 möglich wird, führt die Wissenschaftlerin weiter aus.

Zur Person: Nadine Gehrke ist seit zwei Jahren im Rahmen einer Postdoc-Stelle in der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universität Mainz (Direktor: Prof. Dr. med. Peter R. Galle) in der Arbeitsgruppe von Privatdozent Dr. med. Jörn M. Schattenberg tätig. Ihre Mentoren beschreiben sie als Wissenschaftlerin mit hoher Begeisterung für die hepatologische Forschung. Dank ihrer immunologischen Erfahrung konnten wichtige neue Labormethoden in Mainz etabliert und hochrangige Publikationen veröffentlicht werden. Promoviert hat die Biologin 2011 im Fachbereich Molekulare Biomedizin an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn zum Thema „Verstärkte Immunerkennung UV-geschädigter Nukleinsäuren – ein möglicher Mechanismus der Phototoxizität im SLE“.

2015 wird das Forschungsstipendium für innovative Projektideen von der Stiftung DHD wieder ausgeschrieben. Die Förderung richtet sich an junge Wissenschaftler, die ein Projekt an der Schnittstelle Diabetes, Stoffwechsel und Herz planen. Die Fördersumme von 20000 Euro wird einmal jährlich vergeben. Zum Zeitpunkt der Einreichung sollten Bewerber nicht älter als 35 Jahre sein. Die Frist endet am 01. September 2015. Details zur Ausschreibung und zu bisherigen Stipendiaten unter http://www.stiftung-dhd.de

Authors: Universitätsmedizin Mainz

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