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Neuer interdisziplinärer Arbeitskreis ChemBioMed untersucht medizinisches Potenzial von Naturstoffen

Arbeitskreis bringt Wissenschaftler der Universitätsmedizin, Biologie, Chemie und Pharmazie zusammen

13.08.2014

Der Senat der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat für zunächst fünf Jahre den interdisziplinären Arbeitskreis ChemBioMed eingerichtet. An diesem Arbeitskreis sind Wissenschaftler der Universitätsmedizin Mainz sowie der Biologie, Chemie und Pharmazie der JGU beteiligt. ChemBioMed verfolgt das Ziel, beispielsweise aus Pilzen, Bakterien oder Schwämmen neue Stoffe zu gewinnen, die dabei helfen, Krankheiten zu erkennen, zu untersuchen oder zu verhindern.

Der Bedarf an neuen und verbesserten Ansätzen zur Vorbeugung und Heilung von Erkrankungen ist ungebrochen. Ob Krebs, Alzheimer oder entzündliche Erkrankungen – weltweit setzen Mediziner vorwiegend chemische Wirkstoffe zur Behandlung von Krankheiten ein. Naturstoffe aus Pilzen, Bakterien oder Tiefseeschwämmen als Quelle möglicher neuer Wirkstoffe haben im Vergleich zu rein synthetisch hergestellten Substanzen aber einen entscheidenden Vorteil: Die Evolution hat die Stoffe in lebenden Organismen bereits vorgetestet. Der interdisziplinäre Arbeitskreis (IAK) ChemBioMed zielt darauf ab, krankheitsrelevante Prozesse durch das Erforschen der chemisch-biologischen Wirkmechanismen besser zu verstehen. Neue Erkenntnisse sollen helfen, die Entwicklung und Verwertung therapeutischer Ansätze in die Klinik zu beschleunigen. So wurden von den beteiligten Gruppen bereits erste anti-inflammatorische, also gegen eine Entzündung gerichtete, und anti-tumorale Naturstoffe aus Pilzen identifiziert, die sich in der präklinischen Testung befinden.

Im IAK ChemBioMed sind Mediziner, Chemiker, Biologen und Pharmazeuten vertreten, um sowohl gemeinsame Forschungsaktivitäten dieser Bereiche zu verstärken als auch eine Informationsplattform und Diskussionsforum zu bieten. Zudem zählt die fachübergreifende Ausbildung von Studierenden zu den zentralen Aufgaben des IAK. "So existiert beispielsweise der erfolgreiche und beliebte Studiengang Biomedizinische Chemie, der Studierende intensiv auf die Wirkstoffforschung vorbereitet", erklärt Univ.-Prof. Dr. Till Opatz vom Institut für Organische Chemie der JGU. "Für die Chemische Biomedizin stellt die Johannes Gutenberg-Universität Mainz einen herausragenden Wissenschaftsstandort dar. Intensive Kontakte und räumliche Nähe zu führenden Pharmafirmen sollen zusätzlich dazu beitragen, Grundlagen- und angewandte, klinisch relevante Forschung effektiv zu verbinden. Die JGU spricht diesem Forschungsfeld ein hohes wissenschaftliches und wirtschaftliches Potenzial zu und unterstreicht das durch die Bewilligung des ChemBioMed-Arbeitskreises. Großes Potential ist insbesondere vor dem Hintergrund gegeben, dass weltweit ein immenser Bedarf für neue und immer wirkungsvollere 'chemische Werkzeuge' herrscht", erläutert Univ.-Prof. Dr. Roland Stauber von der Hals-, Nasen-, Ohren-Klinik und Poliklinik – Plastische Operationen der Universitätsmedizin Mainz, einer der Sprecher von ChemBioMed.

"Der interdisziplinäre Arbeitskreis ChemBioMed trägt zur weiteren Profilierung der Lebenswissenschaften an unserer Universität bei", betont der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch. "Denn im nationalen und internationalen Wettbewerb positionieren sich die Mainzer Lebenswissenschaften gerade in dieser Interdisziplinarität als Spitzenforschungsbereich unserer Universität."

"Die ChemBioMed-Initiative stärkt das fachbereichsübergreifende Forschungskonzept zwischen JGU und Universitätsmedizin Mainz. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt, den Wissenschaftsstandort Mainz als ein international bedeutendes Zentrum für molekulare Medizin zu etablieren", so der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Ullrich Förstermann. "Durch die stärkere Integration der Wirkstoffforschung schließt ChemBioMed die Lücke zwischen biomedizinischer, pharmazeutischer und chemischer Grundlagenforschung sowie klinischer Anwendung."

Authors: Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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