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Mainzer Aktionstag der Seelischen Gesundheit 2013 am 10.10.2013

Mainzer Aktionstag der Seelischen Gesundheit 2013 am 10.10.2013 Mainzpost

Seelische Gesundheit ist in jedem Alter möglich!

Bessere Lebensbedingungen und der medizinische Fortschritt führen zu einem kontinuierlichen Anstieg der durchschnittlichen Lebenserwartung. Deutschland hat europaweit den höchsten Seniorenanteil. 20 Prozent der Bevölkerung sind heute schon 65 Jahre und älter (U.S. Census Bureaus, 2008). Krisensituationen, die das Alter mit sich bringt, wie Verlust des Partners, Wechsel der gewohnten Umgebung oder körperliche Erkrankungen sind häufig Auslöser für psychische Störungen, ernsthafte Erkrankungen oder auch Suizidhandlungen können die Folge sein. Gesundheitsförderung und Prävention spielen daher im Alter eine große Rolle und können die Belastungen verringern, bzw. der Verschlechterung des Allgemeinzustandes vorbeugen.

Der ‚Mainzer Aktionstag der Seelischen Gesundheit 2013‘ am Donnerstag, 10. Oktober 2013, im Rathaus Mainz stellt die Gesundheit älterer Menschen in den Mittelpunkt. Er ist eine Veranstaltung der Landeshauptstadt Mainz, Dezernat für Soziales, Kinder, Jugend, Schule und Gesundheit in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Gesundheitswesen des Landkreises Mainz-Bingen. Ansprechpartnerin ist die Koordinierungsstelle für gemeindenahe Psychiatrie der Stadt Mainz.

Hintergrund: Die häufigsten gerontopsychiatrischen Erkrankungen in dieser Lebensphase sind Demenz, eine fortschreitende Beeinträchtigung der Gehirntätigkeit im Alter, und Depression sowie Angststörungen, Schlafstörungen und Suchterkrankungen. Sehr hoch ist auch die Anzahl der Suizide bei den über 65-jährigen, doppelt so hoch wie bei jüngeren Menschen. Seltener entwickeln sich in dieser Lebensphase schizophrene und wahnhafte Störungen. Gleichzeitig stellt die Demenz, nicht nur die Medizin, sondern die gesamte Gesellschaft vor große Herausforderungen. Etwa 1,4 Millionen Menschen leiden nach neuesten Erhebungen in der Bundesrepublik an dieser Krankheit. Für Angehörige und auch das Pflegepersonal eine enorme Belastung.

Ein Problem für den Umgang und die Behandlung psychisch erkrankter älterer Menschen ist, dass psychische Erkrankungen häufig nicht erkannt werden und schwer zu diagnostizieren sind. Psychische Symptome wie Reizbarkeit können leicht von körperlichen Beschwerden wie Schmerzen verdeckt sein und werden dabei oft übersehen. Ältere Menschen können aufgrund ihrer Sozialisation meistens weniger offen über psychische Probleme sprechen, sei es aus Angst heraus, als verrückt erklärt und stigmatisiert zu werden oder weil sie glauben, sich zusammenreißen zu müssen. Dies erschwert eine rechtzeitige und damit wirkungsvolle Behandlung in vielen Fällen.

Dabei sind die meisten psychischen Erkrankungen gut therapierbar, auch in höherem Alter sind noch gute Behandlungserfolge möglich. Grundlegend für die Seelische Gesundheit im Alter ist der offene und respektvolle Umgang mit älteren Menschen und deren psychischen Erkrankungen. Je selbstbestimmter und aktiver Menschen leben, desto länger bleiben sie seelisch und körperlich gesund. Eine wichtige Rolle bei der Gesunderhaltung von Körper und Seele spielen dabei Aktivität, Selbstbestimmung und Integration.

Altern an sich erklärt eben nicht die Häufigkeit von depressiven Symptomen oder anderen seelischen Problemen, die eine schwere Belastung der Gesundheits- und Lebensqualität älterer Menschen darstellen können. Gegen Einsamkeit, mangelnde Unterstützung und Angst vor Pflegebedürftigkeit und Vergesslichkeit kann man etwas tun.  Es ist wichtig, sich auf die Veränderungen, die das Alter mit sich bringt, einzustellen sowie über Möglichkeiten der Unterstützung und Hilfe informiert zu sein. Der Mainzer Aktionstag der Seelischen Gesundheit beschäftigt sich genau mit diesen Fragestellungen.

Am Nachmittag des 10. Oktober werden im Rathaus Mainz (Jockel-Fuchs-Platz 1) in Kurzvorträgen unterschiedliche medizinische und rechtliche Aspekte beleuchtet, anschließend zeigt ein Info-Markt regionale Unterstützungsangebote auf, und ein Aktiv-Forum bietet in Mitmach-Workshops Anregungen zum Erhalt der eigenen seelischen Fitness. Gegen Abend rundet ein Film zur Frage, wie Angehörige mit Demenzerkankungen in der Familie umgehen können, den Aktionstag ab.

Der Besuch des Aktionstags ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

Programm, Donnerstag, 10. Oktober 2013

15.30 Uhr, Foyer, Begrüßungskaffee

16.00 Uhr, Ratssaal, Öffentliche Vorträge

  • Grußwort: Kurt Merkator, Sozialdezernent der Landeshauptstadt Mainz
  • „Am liebsten geistig fit bis ins hohe Alter“: Prof. Dr. Andreas Fellgiebel, Oberarzt, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsmedizin Mainz
  • Diabetes & Depression. Zwei Volkskrankheiten im Doppelpack: Dr. Andrea Benecke, Leiterin, Poliklinische Institutsambulanz für Psychotherapie, Johannes Gutenberg Universität Mainz
  • Ihr Recht – Gut vertreten. Gesetzliche Betreuung & rechtliche Vorsorge bei psychischer Erkrankung im Alter: Holger Koch, Geschäftsführer, Sozialtherapeutische Beratungsstelle / Betreuungsverein e.V.
  • Psychische Beeinträchtigung & Pflege: was ist neu bei der Pflegebeurteilung: Christa Raduel, Gesundheitsmanagerin, Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Rheinland-Pfalz
  • Zusammenfassung: Jessica Odenwald, Koordinierungsstelle für gemeindenahe Psychiatrie, Landeshauptstadt Mainz

 

18.15 Uhr, Erfurter Zimmer: Info-Markt mit Vorstellung regionaler Unterstützungsangebote Tests zur seelischen Gesundheit

18.15 Uhr, Ratssaal: Aktiv-Forum mit kurzen Mitmach-Workshops zur Verbesserung der seelischen Fitness:

• Gehirntraining

• Bewegung

• Ernährung

• Gelassenheit

 

19.15 Uhr, Haifa-Zimmer: Filmvorführung „Eines Tages…“
In drei ineinander greifenden Geschichten erzählt der Spielfilm "Eines Tages..." von Menschen, die sich dem Thema Demenz im Alltag stellen. (D 2009; 97 Min., FSK: 0 ; Regie: Ian Dilthey; Produktion: Ester.Reglin.Film im Auftrag des LVR-Zentrum für Medien und Bildung;  Darsteller: Horst Janson, Annekathrin Bürger, Heinrich Schafmeister u.v.m.) > http://www.einestages.lvr.de

 

21.00 Uhr: Veranstaltungsende

 

Weitere Informationen: www.mainz.de/seelische-gesundheit

 

Der Mainzer Aktionstag gehört zu einer bundesweiten Aktionswoche, an der sich fast 40 Regionen und Städte beteiligen und findet bereits zum dritten Mal statt. Erfreulicherweise konnten seit dieser Zeit immer wieder hochengagierte Beteiligte gewonnen werden, die die jeweiligen Themenschwerpunkte gut abdecken.

 

Beteiligte am Mainzer Aktionstag für „Seelische Gesundheit“ sind:

  • caritas-zentrum EdithStein
  • commit – Club Behinderter und ihrer Freunde
  • Frauennotruf Mainz
  • Gesellschaft für psychosoziale Einrichtungen gGmbH (gpe)
  • Gemeinnützige Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit mbH (GPS)
  • Kontakt- und Informationsstelle Selbsthilfe, Paritätischer Wohlfahrtsverband Rheinland-Pfalz / Saarland
  • Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsmedizin Mainz
  • Landeszentrale für Gesundheitsförderung Rheinland-Pfalz
  • Mainzer Bündnis gegen Depression e.V.
  • Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Rheinland-Pfalz
  • Pflegestützpunkte Mainz
  • Poliklinische Institutsambulanz für Psychotherapie, Johannes Gutenberg Universität Mainz
  • Sozialpsychiatrischer Dienst (SPDi), Kreisverwaltung Mainz-Bingen
  • Sozialtherapeutische Beratungsstelle / Betreuungsverein e.V. (SBB)
  • Territorio e.V.
  • Verein für gemeindenahe psychosoziale Versorgung
  • Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, Beratungsstelle Mainz
  • Verein Gesundheit für Alle Universität Mainz e.V.

Quelle: Stadt Mainz 

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